Bei Hempels auf dem Sofa

Couchsurfing boomt in Bonn

Du möchtest etwas von der Welt sehen, viele Städte bereisen, Menschen anderer Kulturen kennenlernen? Du möchtest dabei aber nicht im Hotelgelände und stets zusammen mit anderen Touris bleiben? Dann los! Runter von der Couch – und rauf auf eine andere.

Couchsurfing.
Dem einen oder anderen wird dieser Begriff schon einmal zu Ohren gekommen sein, besonders im Zusammenhang mit Backpacking oder Globetrotting. Es handelt sich hierbei nicht etwa um Trockenübungen im heimischen Wohnzimmer für den kommenden Surfurlaub, sondern um ein Gast-freundschaftsnetzwerk im Internet. Die Plattform des 2004 von Casey Fenton gegründeten „non-profit“-Unternehmens CouchSurfing International, Inc. wuchs schnell zu einer globalen Community und zählt derzeit 6 Millionen Mitglieder in 100.000 Städten weltweit. Sie bietet Mitgliedern die Möglichkeit, auf Reisen eine kostenlose Unterkunft bei Privatpersonen im Wohnzimmer zu finden, oder umgekehrt, Reisenden eine Unterkunft anzubieten. Es geht um den kulturellen Austausch, das Knüpfen neuer Kontakte in alle Welt und eine kostengünstige und privatere Alternative zum Hotel, Hostel oder der klassischen Jugendherberge.

Konkret greifbar und erfahrbar mit Berichten aus erster Hand wird Couchsurfing in den lokalen Treffen von Mitgliedern. Das CS Bonn meeting  (CS steht hier für CouchSurfing) findet jeden Mittwochabend um 20:00 Uhr im LuxX in Bonn-Castell statt. Die bunt gemischte Truppe trifft sich zum gemeinschaftlichen Kölschtrinken und Erfahrungsaustausch. Im Schnitt kommen zwanzig Leute zusammen, von denen ungefähr zehn ständige Mitglieder sind: wohnhafte Bonner, Austauschstudierende und Städtereisende. Im Vergleich zum CS Köln meeting eine recht kleine Gruppe, was der Lebendigkeit und der Vielfalt der Mitglieder jedoch keinen Abspruch tut. Es geht darum, neue Leute kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen des Reisens auszutauschen – kurz und weltgewandt ausgedrückt: Es geht um international exchange. Einer der Bonner Couchsurfer ist Péter aus der Slowakei, der zur Zeit einen Auslandsstudienaufenthalt in Bonn macht. Er hat schon vor seinem Aufenthalt in Deutschland viele gute Erfahrungen als Host (Gastgeber) gemacht: „Es ist immer wieder spannend,  unbekannte Leute zu sich nach Hause einzuladen und kennen zu lernen!“

Um selbst Mitglied zu werden, ist die Erstellung eines Profils auf der Homepage (https://www.couchsurfing.org) nötig, und somit eine Anmeldung, die kostenlos ist. Man kann seinen Status, je nach Sofa-Situation und Laune, auf „Yes“ (Couch available/Host), „Maybe“, „Not right now“, oder „I‘m Traveling“ (Surfer) einstellen. Durch genaue und ausführliche Angaben über die eigene Person und die Gegebenheiten des Schlafplatzes soll ein möglichst authentisches Bild des Angebotes entstehen. Außerdem bekräftigen Referenzen, die Gast und Gastgeber nach einer Unterbringung über den jeweils anderen abgeben können, und Verifizierungen (Identitätsprüfungen) die Ehrlichkeit des Systems. Die „Bewerbung“ um einen Schlafplatz sieht vor, dass man kurz über sich und seine Reisepläne und den Grund der Anfrage schreibt. Wenn der Host dem Surfer ein „Accepted“ schickt, können diese dann über die Funktion der privaten Nachricht alles Weitere klären. Es ist verboten, für die Beherbergungen Geld zu verlangen, oder zu bezahlen. Dies widerspräche dem Grundsatzprinzip der Organisation – „share your life, your world, your journey“. Jedoch können beispielsweise der Gebrauch der Waschmaschine oder die Bedienung am Kühlschrank Ausnahmen bilden. Aber das regelt die persönliche Absprache zwischen Host und Surfer.

In der Theorie klingt das alles sehr einfach. Nach den Erzählungen der erfahrenen Couchsurferin, nennen wir sie Sarah, sei es grundsätzlich unkomplizierter, wenn man „alleine reist und im Idealfall auch noch eine Frau ist. Auch hat man in kleineren Städten bessere Chancen, einen Gastgeber zu finden, als in den großen, touristisch attraktiven Städten.“ Bonn eignet sich daher recht gut zum Surfen: Es gibt viele Studierende, die ihr Sofa gerne für ein paar Nächte für Durchreisende ausklappen, auf der anderen Seite jedoch verhältnismäßig wenige Surfer. Im Allgemeinen funktioniert das System tatsächlich sehr gut, aber die Aussicht auf gelungenes Couchsurfing, bei dem man auch noch einen netten Menschen und im absoluten Optimalfall, einen neuen Freund / eine neue Freundin kennen lernt – das hängt doch zu einem großen Teil vom Glück und der Anzahl der Zusagen, unter denen man auswählen kann, ab. Daher lohnt es sich, viele Bewerbungen zu schreiben.

Da hat der Gastgeber diesmal aber Glück gehabt: Nicht alle Couchsurfer sind so gut gebaut.Foto: kla

Da hat der Gastgeber diesmal aber Glück gehabt: Nicht alle Couchsurfer sind so gut gebaut.
Foto: kla

Ein Negativaspekt des Ganzen ist jedoch die Tatsache, dass die Homepage von einigen einsamen Herzen mit einer Partnervermittlung oder Datingagentur verwechselt, oder bewusst als solche „missbraucht“ wird. „Wenn im Profil eines Mannes in der Couch Information „Preferred Gender: Female“ steht, ist das schon verdächtig und frau sollte sich vorsehen, es sei denn, sie hat gegen einen potentiellen One-Night-Stand nichts einzuwenden.“, sagt Sarah. Péter berichtet von anderen Erfahrungen: ein Bekannter von ihm habe durch Couchsurfing seine derzeitige Freundin kennengelernt. Jedoch sollte dazu erwähnt werden, dass in dessen Profil „Preferred Gender: Any“ angegeben ist und er es nicht primär darauf abgesehen hatte, eine Frau im Hinblick auf eine Partnerschaft kennen zu lernen. So kann Couchsurfing also auch zum Liebes- und Beziehungsglück verhelfen.

Couchsurfing eignet sich aber längst nicht für jeden. Die Vorstellung, bei völlig fremden Menschen unterzukommen, auf einem Sofa oder Bett zu nächtigen, von dem man nicht genau weiß, wer oder was schon vorher alles darauf lag, möglicherweise fremde Haare vor dem duschen wegspülen zu müssen, oder andere alltägliche Unannehmlichkeiten, die im Kontext einer fremden Wohnung gleich doppelt so viel Unbehagen auslösen – das alles mag bei dem einen oder anderen ein dumpfes Gefühl in der Magengegend verursachen. Und auch umgekehrt, einem völlig fremden Menschen Einlass in die eigenen vier Wände zu gewähren und ihm das dazu nötige Vertrauen entgegenzubringen, erfordert doch einen gewissen Grad an Mut und Risiko.
Zusammenfassend lässt sich dazu sagen, dass man sich gut zum Surfen oder Hosten eignet, wenn man nicht allzu pingelig, dafür aber umso kontaktfreudiger, abenteuerlich, offenherzig gegenüber Fremdem oder Ungewohntem, und vor allem bereit ist, einen Teil seiner Persönlichkeit und seinem Leben mit anderen zu teilen. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man durch das Couchsurfing-Konzept viel über das Leben und über andere Menschen lernen. So gewinnt das Reisen auch wieder einen Teil seines ursprünglichen Reizes zurück: das kleine bisschen Ungewissheit, das Abenteuerliche und die Spontanität. Es verliert, im Kontrast zum bequemen Pauschalurlaub im Hotel, seinen anonymen Charakterzug: Man sitzt gemeinschaftlich am Frühstückstisch und lernt sich bei landestypischen Essgewohnheiten kennen, oder lässt sich von einem ortskundigen Insider spannende Gegenden der Stadt zeigen, die außerhalb des üblichen touristischen Reiseführers liegen.

Ganz hervorragend eignen sich die Treffen des CS Bonn meeting für Erstsemester, um neue Menschen schnell und unkompliziert kennen zu lernen. „Besonderer Clou dabei ist der international exchange.

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Das Kontakteknüpfen über den Tellerrand der eigenen Stadt und allgemein, der eigenen Landesgrenzen hinaus.“, sagt Péter. Für ihn war das CS Bonn meeting zu Beginn seines Auslandsstudienaufenthaltes an der Uni Bonn die Primärquelle sozialer Kontakte. Er kann es jedem nur weiterempfehlen: „Nicht zuletzt deswegen, da solch ein besonderer Gast ein willkommener Grund ist, endlich mal wieder gründlich aufzuräumen.“

Möglicherweise ergeben sich durch die Treffen Kontakte zu jemandem, der jemanden kennt, der jemanden kennt (…), der ein WG-Zimmer oder gar eine Wohnung zu vermieten hat, oder der zumindest bereit ist, für die ersten Nächte eine notdürftige Unterkunft anzubieten. Andererseits bieten die verschiedenen lokalen Gruppen der CS-Homepage auch Möglichkeiten, ein Wohnungsgesuch aufzugeben. Es ist demnach eine womöglich etwas weniger überlaufene Alternative zu wg-gesucht.de

Also können Erstis der Couch gelassen eine Chance geben.

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