Zimmer frei?

Die Uni Bonn im vereinten Kampf gegen die Wohnungsnot

Die neue Online-Wohnungsbörse „Zimmer frei?!“ appelliert an die Bonner Bürgerinnen und Bürger, Studierenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit dem Studentenwerk, der Stadt Bonn und weiteren Institutionen versucht die Uni so, sich für die Verbesserung der Wohnsituation in Bonn einzusetzen.

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist besonders in Hochschulstädten groß und steigt stetig an. Als Folge dessen ist der Wohnungsmarkt in vielen Städten angespannt, so auch in Bonn und im Umland. Insbesondere zu Semesterbeginn, wenn eine Vielzahl von Studierenden Wohnraum in der Stadt sucht, ist dieser zu knapp oder zu teuer. Eine Initiative, die diesem Trend entgegen wirken will, ist die Kampagne „Zimmer frei?!“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wohnsituation der Studierenden zu verbessern und dabei Wohnungssuchende und Anbieter von studentischem Wohnraum zusammenzubringen. Zu diesem Zweck haben sich die Universität Bonn, das Studentenwerk, die Bundesstadt Bonn und viele weitere selbstständige Institutionen zusammen geschlossen und arbeiten gemeinsam gegen den Wohnraummangel.
Die Kampagne unterscheidet sich von bereits bestehenden Online-Wohnungsbörsen durch die starke Betonung des regionalen Charakters der Wohnungsbörse. Auf diese Weise möchte die Stadt, die von dem Zuzug zahlreicher Studierender besonders wirtschaftlich stark profitiert, das Wohnen in Bonn erleichtern und fördern. Nach dem Boom von regionalen Produkten im Supermarkt soll nun auch der regionale Wohnungsmarkt stärker genutzt werden. Die starke regionale Vernetzung, die „Zimmer frei?!“ möglich macht, ist ein von anderen Wohnungsbörsen ungenutzter Vorteil. Doch um sich gegen Konkurrenzplattformen durchsetzen zu können, fehlt der Kampagne noch die nötige Präsenz unter den Wohnungsanbietern und Studierenden. Um dies zu ändern, stellten die Initiatoren von „Zimmer frei?!“ am 19. September direkt vor dem Hauptgebäude der Bonner Universität den „Musterstudent Micha“ vor. Dieser schlief, las und lernte dort unter freiem Himmel und unter den erstaunten Blicken der Passanten. Die Aktion sollte vor allem Wohnungsanbieter auf die Plattform aufmerksam machen. Diese können online sowohl Wohnungen, als auch WG-Zimmer und kurzzeitige Übernachtungsmöglichkeiten von drei bis dreißig Tagen einstellen.
Darüber hinaus steht das FAZ Café der Universität Bonn Vermietern als Anlaufpunkt zur Verfügung, die ihr Angebot nicht online stellen wollen oder können. Damit wird auch älteren Menschen, die über keinen Internetzugang oder die nötigen Fähigkeiten dazu verfügen, bei der Einstellung von Wohnungsangeboten im Internet geholfen. Für Wohnungssuchende bietet „Zimmer frei“ auf ihrer Homepage die Möglichkeit, sich die Wohnungsangebote auf einem Stadtplan anzeigen und die Angebote nach Zimmerzahl, Wohnungsgröße und Preislimit sortieren zu lassen.
Somit verschafft die Kampagne „Zimmer frei?!“ Wohnungssuchenden einen guten Überblick über den Wohnungsmarkt in Bonn und kann dem Vergleich mit großen Onlineportalen durchaus standhalten, weil sie regionales Potential nutzt und bei den Menschen vor Ort direkt ansetzt. So bleibt „Musterstudent Micha“ wohl hoffentlich der Einzige, der vor der Universität schlafen muss.

Ein Werbegag der Aktion „Zimmer frei“ sorgt für Verwunderung bei den Passanten. Foto: Volker Lannert

Ein Werbegag der Aktion „Zimmer frei“ sorgt für Verwunderung bei den Passanten. Foto: Volker Lannert

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen