Hier spielt die Musik! Noch.

Das Kulturprogramm der Universität Bonn steht kurz vor dem Schiffsbruch: Diverse Kürzungen verstümmeln das Studium universale und seit der Akademische Musikdirektor seinen Posten zum Ende des Wintersemesters geräumt hat, steht das Collegium musicum ohne Ersatz da – und eine Neubesetzung blieb leider lange aus. Es ist wie in den letzten Szenen der Titanic: Mann und Maus verlassen das sinkende Schiff, aber die Band spielt weiter.
Flyer-Benefizkonzert-1Das Collegium musicum nämlich behilft sich mit einem externen Dirigenten, damit die Proben weitergehen können. Denn darum geht es den Studierenden: Um die Musik.

Damit dies in Zukunft auch noch möglich ist, bemühen sie sich um einen Dialog mit dem Rektorat, bisher leider vergeblich. Gemäß dem Motto ‚der Ton macht die Musik‘ werden den Studierenden von Seiten des Rektorats stattdessen geradezu destruktive Energien zugeschrieben. Bei denen stößt diese Unterstellung jedoch auf Unverständnis: „Wir suchen den Diskurs und sind sehr bemüht darum, eine konstruktive Lösung zu finden“, so Magdalena Möhlenkamp, selbst Chormitglied des Collegium musicum und Mitverfasserin des offenen Briefes an das Rektorat.
Dieser Brief blieb jedoch, wie auch andere Versuche das Gespräch zu finden, unbeantwortet und ein Diskurs zwischen beiden Parteien konnte so leider nicht stattfinden.
Um zu zeigen, dass es den engagierten Studenten und Studentinnen jedoch nicht um einen vermeidbaren Streit und um gegenseitige Schuldzuweisungen geht, sondern schlicht um die Musik, organisiert das Collegium musicum in eigener Regie am 2. Mai ein Benefizkonzert in der Kreuzkirche, die ihre Räumlichkeiten dafür freundlicherweise zur Verfügung stellt. Ab 20 Uhr kann man dort dann Giuseppe Verdis passendem Stück Messa da Requiem lauschen und hoffen, dass es sich nicht tatsächlich um die Totenmesse von Chor und Orchester handelt. Wer helfen möchte, dies zu verhindern, kann das Collegium musicum mit seiner Stimme bei einer Online-Petition unterstützen. Diese und weitere Informationen findet ihr unter folgendem Link:
https://www.openpetition.de/petition/online/generalpause-nein-danke

Editorial

Hanno Magnus - Chefredakteur der akut

Hanno Magnus – Chefredakteur der akut

„In Your Face“ – schnell und direkt wäre die Hochschulpolitik sicher auch gerne einmal. Stattdessen sind die meisten Studierenden allenfalls peripher tangiert von dem, was unsere Interessenvertretenden im Studierendenparlament (SP) so treiben. Das war mal anders – in den 1970ern ging es richtig zur Sache zwischen den Hochschulgruppen, die auch außerhalb des SP-Wahlmonats Januar die Studierenden mit Flugblättern (gerne im DIN-A3-Fomat) informierten und unterhielten. Gleiches tat auch die akut, die in den letzten 50 Jahren das SP begleitet hat. Wir haben uns durch‘s Archiv gewühlt und das Beste aus 50 Jahren zusammengetragen. Dazu gibt es so viel Berichterstattung aus dem Studierendenparlament wie schon lange nicht mehr. Tipp für die SP-Seiten-Überblätterer: Wir holen euch diesmal bei Null ab und erklären alles en détail, wer also doch noch einsteigen will, kann diese Gelegenheit gerne nutzen.

Für singles co, bei der sildenafil abz Cialis Super Active jetzt auch in Deutschland: online rezeptfrei. 100 stiftung. Monate levitra langzeitnebenwirkung post op ich möchte gerne von ihnen.

Der Zeitpunkt ist insofern günstig, als es im Januar eine Wahl zu treffen gilt: Mindestens sechs Hochschulgruppen werden um eure Gunst und um eurer Kreuz bei der SP-Wahl buhlen. Eine Wahlempfehlung gibt es von uns natürlich nicht – dafür etwas Besseres: Hilfe zur Selbsthilfe vom Wahl-O-Man.
Aber auch SP-Muffel kommen auf ihre Kosten: Von den Dauerbrennern Eliteförderung und Wohnungsnot gibt es Neues zu berichten, neu sind auch unsere Ressort-Startseiten, Kolumnen, und Rubriken — es gibt sogar ein Rätsel!
Während die Redaktion aus dem gegenseitigen Schulterklopfen gar nicht mehr rauskommt, möchtest du, liebe Leserin, oder du, lieber Leser, uns ordentlich den Marsch blasen. Tu dir keinen Zwang an, sondern wende dich vertrauensvoll/wütend/empört an redaktion@akut-bonn.de
Antworten werde ich da allerdings nicht – das wird meine Nachfolgerin übernehmen, der ich dazu, wie zu so vielem anderen, eine glückliche (und gegebenenfalls harte) Hand wünsche.

Macht’s gut und genießt die neue akut

Ihr seid alle eingeladen & Tortenflug

Ihr seid alle eingeladen!

Zumindest fast: Das Studierendenparlament unseres Vertrauens will eine Geburtstagsparty der Extraklasse auf die Beine stellen.

Nach wochenlanger Vorbereitungsarbeit inklusive Recherchearbeit im Archiv, Einreichung des Finanzantrages und organisierenden Absprachen innerhalb des Studierendenparlaments sowie mit der Universität kann der Sekt bald kaltgestellt werden. Dieser wird übrigens über den Sozialbeitrag indirekt von den Studierenden gezahlt.

Nach einer feierlichen Eröffnung soll die Ausstellung dann mehrere Wochen andauern und Studierenden so die Möglichkeit geben, sich mit der Geschichte des Studierendenparlaments auseinanderzusetzen. Obgleich der Termin zur Eröffnung noch nicht feststeht, wird die Ausstellung nach derzeitigem Stand spätestens ab dem 09. Dezember für Besucher zugänglich und bis zu den Weihnachtsferien geöffnet sein. Stattfinden soll das Ganze im Rondell des Hauptgebäudes. Dieses befindet sich im ersten Stock und ist am einfachsten erreichbar über den Eingang der Hofgartenseite.

Details hinsichtlich der Eröffnungsfeier werden über aktuelle Meldungen des SP und natürlich auch über unsere Online-Auftritte bekannt gegeben.

Übrigens: Wir sind bei Facebook und halten euch dort stets auf dem Laufenden über alle Geschehen an der Uni und in Bonn.

Tortenflug

starttorte1

Es mag am vielen Kuchen gelegen haben, mit dem die akut-Redaktion bei der Sonntags-Sondersitzung betrieben wurde, aber irgendwie setzte sich eine einzige Coveridee in unseren Köpfen fest – die vermutlich älteste Clownsnummer aller Zeiten!
Es erschien uns jedenfalls ganz passend, um das 50-Jährige des Studierendenparlaments zu bebildern – schwieriger war da schon die Umsetzung. Wo kann man so ein Foto machen? Woher kommt die Torte? Wie erwischt man mit der Kamera den richtigen Moment? Und natürlich: Wer hat am Ende die Torte im Auge?
Die letzte Frage war dann schnell geklärt – Kollegin Kati hatte die besten Argumente: „Hanno macht das, er hat die kürzesten Haare.“

starttorte2

Schätze aus dem Keller

Das SP wird 50 – und die akut gräbt tief

Bald ist es soweit: Anlässlich seines 50. Geburtstags feiert sich das Studierendenparlament selbst und schenkt sich eine Ausstellung. Auch die akut-Redaktion hat im Rahmen der Vorbereitung bei der Sichtung der Archivbestände mitgeholfen und für euch die Rosinen aus der Geburtstagstorte gepickt.

Diesen Artikel findet ihr aus layouttechnischen Gründen nur in der PDF-Version. Ihr könnt ihn hier aber gern kommentieren.

Der Anarcho-Bolschewist

AStA-Geschäftsführer Jan Baumeister über fliegende Bierdosen und den hochschulpolitischen Kampf im Zeitraffer

Jan Baumeister gehörte 1980 zu den MitbegründerInnen der links-unabhängigen Liste undogmatischer Studentinnen und Studenten (LUST), für die er viele Jahre im Bonner Studierendenparlament saß.

Hallo Jan, erzähl doch erst einmal etwas von deinem hochschulpolitischen Werdegang!

Nun, ich bin sicher einer derer, die am häufigsten für ein Studierendenparlament kandidiert und am längsten darin gesessen haben. Das erste Mal kandidiert habe ich im Januar ’81 und dann fünfundzwanzig Jahre später zum letzten Mal 2006. Die Zeit dazwischen durchgehend. Witzigerweise bin ich zum ersten Mal im Januar 2000 direkt reingewählt worden. Immerhin vierzehn Jahre nachdem ich mein Studium eigentlich abgebrochen hatte und nur noch pro forma eingeschrieben war. Davor die Male bin ich oft nachgerutscht. Angefangen mit der Hochschulpolitik habe ich, weil ich mich an der Uni politisch engagieren wollte. Das hatte ich früher schon in anderen Zusammenhängen getan und 1979 sogar für den Stadtrat in Bonn kandidiert. So habe ich schon diverse Erfahrungen mitbringen können. Der Gründungsaufruf der LUST, von der ich quasi Gründungsmitglied war, wurde darüber hinaus von einem alten Klassenkameraden unterschrieben und da dachte ich mir: Schau doch da mal rein…obwohl mein besagter Klassenkamerad dann aufgehört hat und ich dabei geblieben bin…

Was hat sich deiner Meinung nach hinsichtlich der Bonner Hochschulpolitik am meisten verändert?

Eine der größten Veränderungen in meinen Augen ist die Intensität der politischen Auseinandersetzungen, die sehr stark abgenommen hat. Überhaupt vermisse ich das Engagement der Studierenden. Früher gab es eine viel höhere Anzahl aktiver Studis und gekämpft wurde auch mehr. Besonders zwischen links und rechts. Da fielen die Wahlen immer sehr knapp aus, was keine der beiden Seiten gefreut hat.
Apropos Wahl. Die Wahlbeteiligung war früher erheblich höher und ist extrem zurück gegangen. 1980 lag sie noch knapp unter 50 Prozent und ist dann komplett zusammengebrochen. 1990 waren es schon nur noch 20 Prozent und gegenwärtig beläuft sie sich auf gerade mal 15 Prozent…

Bereits in den 1980er Jahren interessierte sich Jan Baumeister für Hochschulpolitik. Jetzt macht er das beruflich.

Bereits in den 1980er Jahren interessierte sich Jan Baumeister für Hochschulpolitik. Jetzt macht er das beruflich.

Wie haben sich dieser angesprochene Kampf und das Engagement in den Sitzungen gezeigt?

Dort ging es teilweise wirklich turbulent zur Sache. Man versuchte mitunter, vor allem wenn die Verhältnisse sehr knapp waren, Entscheidungen des SP durch eine kreative Ausnutzung der Geschäftsordnung zu verschieben und zu verzögern: Endlose Anträge wurden gestellt und man versuchte die Sitzungen durch Zwischenrufe und Tumulte zu stören.
Dann wurden schon mal Bierdosen und Tüten voller Erdnüsse durch die Gegend geworfen. Zwar nicht regelmäßig, aber es kam schon vor.
Es gab aber auch mehr inhaltliche Auseinandersetzung. Es war halt einfach ein Bewusstsein dafür da, dass es nicht um Pillepalle im Studentenparlament ging, sondern die ganze Sache in einem größeren Zusammenhang stand, gesellschaftlich und politisch. Es wird an vielen gesellschaftlichen Orten darum gekämpft, wo es langgehen soll, auf der Straße, im Betrieb, in Schulen und Universitäten. Das SP ist einer dieser Orte. Das war den Beteiligten bewusst und das brachte Pfeffer in die Debatte.

Ist dir eine dieser Sitzungen besonders im Gedächtnis geblieben?

Eine besondere Sitzung war auf jeden Fall die, in der ich zum Chefredakteur der akut gewählt wurde. Das war 1983. Wir waren bereits im 14. Wahlgang, da bis dahin keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erzielen konnte. Und die brauchte man, um Chefredakteur zu werden. Kurioserweise mussten dann zunächst zwei linke Kandidaten gegeneinander antreten. Die Linken waren sich nämlich untereinander uneinig und von daher musste erst geklärt werden, wer der linke Wahlkandidat wird. Aber selbst diese Abstimmung endete erst einmal Unentschieden. Dann hatte ich irgendwann die Nase vorn, aber das reichte noch nicht, weil die Linken damals keine Mehrheit hatten. Im 14. Wahlgang hatte ich dann überraschenderweise meine 26. Stimme und somit die Mehrheit. Die Linken haben hinterher getuschelt, dass mir ein Abgeordneter einer bürgerlichen Fraktion, der wohl schon recht gut angetrunken war, seine Stimme gegeben hatte, weil er scheinbar die Wählerei satt hatte. Die Rechten haben den Linken jedoch anschließend vorgeworfen die Wahl gefälscht zu haben. Das führte dann zu wüsten Äußerungen. Einer hat mich als „Anarcho-Bolschewist“ bezeichnet. Das ist eine wunderbare Erfindung und seitdem auch meine Lieblingsbezeichnung für mich selbst! Meine Wahl hatte Folgen: Zwei Tage später warfen die bürgerlichen Gruppen ihren Koalitionspartner „Frust“ aus dem AStA, weil man denen vorwarf, mich mitgewählt zu haben. Sechs Wochen später half „Frust“ den Linken, den bürgerlichen AStA per Misstrauensvotum zu stürzen, und für den RCDS dauerte es 26 Jahre, bis er in Bonn wieder in den AStA kam!

Was würdest du dir für die Zukunft der Bonner Hochschulpolitik wünschen?

Generell würde ich mir wünschen, dass die Studierenden wieder engagierter sind und bewusster wahrnehmen, was hier an der Universität um sie herum geschieht. Es mag verschiedene Gründe geben, warum das nicht mehr so der Fall ist wie früher. Zum einen ist die Perspektive, die Gesellschaft in eine mehr oder weniger sozialistische Richtung zu verändern, für viele Menschen gar nicht mehr vorhanden. Zum anderen spielt der wachsende Druck an der Uni und auf dem Arbeitsmarkt wohl eine große Rolle. Um den Anforderungen gerecht zu werden, stellen viele Studis ihre Aktivitäten außerhalb der Uni ein und haben auch gar keine Zeit und Motivation mehr, sich andernorts noch politisch einzusetzen.
Die Neuorganisation der Studiengänge in den letzten Jahren, also die Einführung des Bachelor-Master-Systems, hat dann ihr Übriges getan.

Wie lässt sich ein verstärktes politisches Bewusstsein der Studierenden wieder herstellen?

Dass es mit dem politischen Engagement unter Studierenden wieder bergauf geht, kann man nicht anzetteln wie eine Schlägerei unter Betrunkenen. Daher ist es notwendig erst einmal fundamentale Informationen unter den Studenten zu verbreiten… die meisten haben gar keine Ahnung mehr, was überhaupt die verfasste Studentenschaft ist – das SP, der AStA und selbst Fachschaften sind für viele gar kein Begriff mehr. Obwohl man wenigstens die kennen sollte. Die sitzen immerhin in den Instituten.
Ich persönlich weiß nicht, ob sich der Trend abwenden lässt oder ob es zu einem Einschlafen kommt. Wünschen würde ich mir perönlich allerdings eine Wiederbelebung.

Was wäre für eine solche Wiederbelebung notwendig?

Wahrscheinlich wäre es notwendig, dass ein Interessenkampf stattfindet, bei dem eine breite Masse der Studierendenschaft gewillt ist, selber auf die Straßen zu gehen. Etwa wie vor einiger Zeit die Debatte um die Studiengebühren, die viele Leute von der Couch geholt hat.
Man sollte sich sagen: Das ist meine Meinung, das sind meine Interessen und dafür gehe ich raus auf die Straße und stehe dafür ein. Dass da früher mehr gekämpft wurde lag auch daran, dass dort mehr Publikum war. Auch die nicht direkt aktiven Studenten und Studentinnen haben noch wenigstens Interesse gezeigt und sind manchmal auch zu den Sitzungen erschienen. Das motiviert natürlich das Studierendenparlament und den AStA, wenn man sieht, dass sich die Studierenden auch dafür interessieren, was man da macht. Es wäre schön, wenn einem vermittelt werden würde, dass das was man tut auch akzeptiert wird und auf fruchtbaren Boden fällt. Das wären meine Wünsche für die Zukunft der Bonner Hochschulpolitik.

Bleibt zu hoffen! Dir erst einmal Danke für die ausführliche Auskunft!

Meinungsbild & Stimmungsbild

Meinungsbild

Alle Jahre wieder…

Im Januar steht sie mal wieder an: die SP-Wahl. Alle Jahre wieder schaffen wir – die Studierendenschaft der Uni Bonn – es, uns dabei in Sachen Wahlbeteiligung auf ein Neues zu unterbieten. 2013 haben nur noch ganze 14,3 % von uns den Urnengang gewagt.
Doch woran mag sie liegen, die Trägheit der Studierenden, wenn es darum geht, eigene studentische Vertreter zu wählen? Ist doch klar!

Fünf starke Gründe, nicht das SP zu wählen:

„Endlich mal wieder eine Möglichkeit, meinem
politischen Desinteresse Ausdruck zu verleihen.“

„Ich lass mir doch nicht meinen Studi-Ausweis zerlöchern.“

„Und den dann danach wieder in die Hülle fummeln – bäh!“

„Die Teilnahme an der SP-Wahl erfordert es, das Haus zu verlassen und das ist Ende Januar schon ein bisschen viel verlangt.“

„Die Gummibärchen da schmecken sowieso scheiße.“

Stimmungsbild

Bild: Ronny Bittner

Bild: Ronny Bittner

Bild: Ronny Bittner

Bild: Ronny Bittner

Im Studierendenparlament sitzen die von der Studierendenschaft gewählten studentischen Vertreter, die uns sowohl gegenüber der Universität als auch gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. Auf den öffentlichen Sitzungen des Studierendenparlaments, die während des Semestes mindestens einmal im Monat stattfinden, wird über studentische Belange diskutiert.
Die akut ist für euch mit dabei!

Rettung aus der Qual der Wahl

Wahl-O-Man macht alles leichter

Er sieht gut aus!
Er weiß Bescheid!
Er hilft dir bei deiner Entscheidung!
Der Wahl-O-Man!

Vom 20. bis zum 23. Januar 2014 ist es wieder soweit: Zum 36. Mal wird das Studierendenparlament (SP) der Universität Bonn gewählt – und zwar von euch!

Für die 43 Sitze im Parlament bewerben sich verschiedene Hochschulgruppen. Doch wer weiß überhaupt, welche Überzeugungen die einzelnen Gruppen vertreten und was sie sich für die nächste Legislaturperiode auf die Fahnen geschrieben haben?

Unwissen und Desinteresse in Sachen Hochschulpolitik sind unter den Studierenden traditionell groß. Doch dieses Jahr wird sich alles ändern! Rettung naht! Der Wahl-O-Man ist zur Stelle, um euch von dem Joch der Ahnungslosigkeit zu befreien!

Wahl-O-Man-scharf

Bei der diesjährigen Bundestagswahl hatte der sogenannte Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung über 10 Millionen Nutzer. Der Bedarf scheint also groß zu sein an einem Informationsmedium, das hilft, die persönlichen Überzeugungen mit den Wahlprogrammen der politischen Gruppen abzugleichen. Bei der SP-Wahl 2014 widmet sich erstmals der Wahl-O-Man der wichtigen Aufgabe, über Inhalte der Hochschulgruppen zu informieren und damit die Wahlentscheidung zu erleichtern.

wahloman-mensafleisch

Und so funktioniert‘s: Ab dem 1. Januar könnt ihr im Internet unter www.akut-bonn.de/wahl-o-man auf den Wahl-O- Man zugreifen. Dieser stellt euch 20 hochschulpolitische Thesen vor, die ihr nach eurer eigenen Meinung mit „Zustimmung“, „Neutral“ oder „Ablehnung“ einordnen könnt. Anhand der Antworten sortiert euch der Wahl-O-Man die Hochschulgruppen danach, wie stark eure Meinung mit deren Programm übereinstimmt. Und dann geht’s ab in die Wahlkabine!

Habt ihr eine These, die für den Wahl-O-Man interessant sein könnte? Welche Themen spalten die Hochschulgruppen? Schickt Vorschläge dieser Art bis zum 10.12.2013 an die akut-Redaktion unter redaktion@akut-bonn.de.

Beschlossene Sache (IV)

Die Beschlüsse des Studierendenparlaments

Seit Redaktionsschluss der letzten Ausgabe war das SP extrem entscheidungsfreudig, hat Gelder zugeteilt, Verträge abgeschlossen und Sachen gefordert.

Diesen Artikel findet ihr aus layouttechnischen Gründen nur in der PDF-Version. Ihr könnt ihn hier aber gern kommentieren.

Neue Spielregeln

Vieles bleibt wie es mal war. Aber nicht alles.

Am 16. Oktober wurde eine neue Satzung der Studierendenschaft veröffentlicht. Ein erster Entwurf wurde im Frühjahr wegen eines kleinen Details vom Rektorat nicht genehmigt. Nun wurde vom SP nachgebessert und diesmal gab es keine Beanstandungen mehr. Die Satzung regelt die Grundzüge unserer verfassten Studierendenschaft – ein Grund, mal genauer hinzusehen, was sich jetzt ändert. Für dich, mich, uns alle.

Studierendenparlament

Das SP wird kleiner
Derzeit nehmen theoretisch noch 51 Abgeordnete an den Sitzungen des SP teil. Mit der neuen Satzung wird diese Zahl auf 43 gesenkt. Schon länger gab es unter den Hochschulgruppen eine Diskussion um die Zahl der Sitze im SP, das eines der größten Studierendenparlamente in Nordrhein-Westfalen ist. Im ursprünglichen Entwurf für die neue Satzung sollten es nur noch 39 Abgeordnete sein, doch damit waren nicht alle glücklich. Als Kompromiss einigte man sich schließlich auf die neue Zahl von 43 Sitzen. Außerdem gibt es ein neues Sitzzuteilungsverfahren, das Listen mit wenigen Stimmen im Vergleich zu den großen etwas besser stellt. Wer sich bei Wikipedia einlesen möchte: Das alte Verfahren heißt d‘Hondt, das neue Sainte-Laguë/Schepers.

Mehr Stellvertreter
Neben den gewählten SP-Mitgliedern gibt es Stellvertreterinnen und Stellvertreter, die einspringen, wenn die gewählten Mitglieder mal verhindert sind. Die bisherige Regelung zur Stellvertretung von SP-Mitgliedern lautete wie folgt: Maximal zwei Abgeordnete einer Liste können von den ersten beiden Nachrückplätzen dieser Liste vertreten werden. Dadurch wurden große Listen mit vielen Sitzen gegenüber kleineren Listen benachteiligt: Während beispielsweise bei der GHG nur drei von 18 Abgeordneten ausfallen mussten, bis die Fraktion bei Abstimmungen nicht mehr ihre vollen 18 Stimmen einbringen konnte, durfte zum Beispiel die LHG 2/3 ihrer gesamten Fraktion vertreten lassen.
Die neue Satzung entschärft dieses Problem, indem insgesamt 14 Stellvertreterplätze geschaffen werden, die nach Größe auf die Listen aufgeteilt werden. Jede Liste kann aber weiterhin mindestens 2 Abgeordnete vertreten lassen.

Neue Ausschussregeln
In jeden Ausschuss des SP kann die Fachschaftenkonferenz (FK) ein Mitglied und ein stellvertretendes Mitglied entsenden. Die neue Satzung legt fest, dass diese noch vom SP bestätigt werden müssen. Damit diese Ausschussmitglieder aber von Anfang an im Ausschuss mitarbeiten können, wurden auch die Regeln für die Einsetzung von Ausschüssen angepasst. Bislang konnten Ausschüsse spontan auf SP-Sitzungen eingesetzt werden, ihre Mitglieder wurden dann direkt gewählt. Dies hätte zur Folge, dass die FK erst in ihrer nächsten darauf folgenden Sitzung eigene Mitglieder nachwählen könnte und diese dann bis zur nächsten Sitzung des Studierendenparlaments warten müssten, bevor sie im Ausschuss aktiv werden könnten. Die neue Satzung legt nun fest, dass der Antrag zur Einsetzung eines Ausschusses 7 Tage im Voraus auf der Tagesordnung angekündigt werden muss. Somit hat die FK dann eine Woche Zeit, Ausschussmitglieder zu nominieren. Diese können dann zusammen mit den restlichen vom SP benannten Mitgliedern gewählt werden.

Fachschaften

Der Fachschaftsrat wird (höchstwahrscheinlich) größer
Früher bestand der Fachschaftsrat aus maximal 9 Leuten: Vorsitzende/r, stellvertretende/r Vorsitzende/r, Finanzreferent/in und bis zu 6 weiteren Mitgliedern. Dazu sollen ab sofort noch je zwei Personen aus jedem Studiengang kommen, den die Fachschaft vertritt, sofern das mindestens zwei sind – was dank Bachelor/Master bei so gut wie jeder Fachschaft der Fall ist.
Diese neue Regelung soll sicherstellen, dass es für jeden Studiengang ein Mindestmaß an Repräsentation im FSR gibt.

Liste der Fachschaften in FKGO
Schon seit Jahren streben die Fachschaften eine Satzungsänderung an. Das hat folgenden Grund: Die Studierendenschaft gliedert sich in Fachschaften. Wie genau diese Gliederung aussieht, regelt die Liste der Fachschaften. Bislang war diese Liste ein Anhang der Satzung, was zur Folge hatte, dass jede Fachschaftsneugründung, -fusion, -aufspaltung oder
-auflösung durch eine Änderung der Satzung herbeigeführt werden musste. Das bedeutete jedes Mal 3 Lesungen im SP und Beschluss mit qualifizierter 2/3-Mehrheit sowie anschließendem monatelangen Warten, bis die neue Satzung vom Rektorat genehmigt wird. Nun geht das alles schneller.

Ältestenrat

Auskunftsrecht
Die AStA-Vorsitzende und ihre Referenten sind neuerdings auch dem Ältestenrat gegenüber auskunftspflichtig.

Sonderregeln während der Wahlzeit
Im Zeitraum 40 Tage vor der SP-Wahl bis zum Ende der Wahlwoche ist der Ältestenrat auf außerordentlichen Sitzungen bereits beschlussfähig, wenn nur 1/3 seiner Mitglieder anwesend ist. Zuvor war auch hier die Hälfte der Mitglieder notwendig.
Der Ältestenrat unterstützt mit seiner Kompetenz den Wahlausschuss bei der Durchführung der Wahlen, gleichzeitig ist er Ansprechpartner für Einsprüche gegen Entscheidungen des Wahlausschusses. Da in solchen Fällen wegen der vielen einzuhaltenden Fristen nicht viel Zeit für die Terminfindung bleibt, ist es wichtig, dass der Ältestenrat hier besonders flexibel einberufen werden kann.

Haushalt

Rücklagen
Rücklagen sind Geld, das „zurückgelegt“ wird, und dienen in der Studierendenschaft zum Beispiel dazu, zum Anfang des Haushaltsjahrs die Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten, während noch keine Studierendenbeiträge von der Universität überwiesen wurden. Die Höhe der Rücklagen der Studierendenschaft darf, statt wie bisher 50 %, nun 75 % der Höhe der Einnahmen aus Studierendenbeiträgen betragen. Da die entsprechende gesetzliche Regelung entfallen war, wollte man diese Begrenzung in der Satzung zwar nicht abschaffen, aber etwas an die Realtität anpassen. Als der letzte Finanzreferent Malte Lömpcke den Entwurf für den aktuellen Haushaltsplan aufstellte, rechnete er noch fest damit, dass die neue Satzung rechtzeitig in Kraft sein würde, und berücksichtigte diese neue Grenze bereits. Da aber im Juni noch die alte Satzung in Kraft war, waren die vorgesehenen Rücklagen plötzlich viel zu hoch – der Haushaltsplan musste noch einmal komplett umgebaut werden. Lömpcke stellte im SP eine Reihe von Änderungsanträgen zu seinem eigenen Haushaltsentwurf, und dadurch konnte schließlich ein satzungskonformer Haushalt verabschiedet werden.

AStA-Hää?

Ein Aufklärungsversuch

Zeit ist knapp. Im Alltag hetzen Studierende von Vorlesungen und Referatsvorbereitungen zu gesellschaftlichem Engagement und Sport in der Freizeit. Da fehlt oft die Zeit, sich mit weiteren Angelegenheiten auseinanderzusetzen – so auch mit der Hochschulpolitik. Daher kommt hier der Versuch eines grundlegenden Überblicks.

Der AStA ist der Allgemeine Studierendenausschuss, das Exekutivorgan der Studierendenschaft, unsere studentische Vertretung an der Universität. Zusammen setzt er sich aus dem Vorsitz, acht integrierten Referaten (Öffentlichkeit, Hochschulpolitik, Soziales, Politische Bildung, Kultur und studentische Initiativen, Ökologie, IT, Finanzen) und fünf autonomen Referaten (Fachschaften, Sport, Lesben-Schwule-und-Transgender, AusländerInnen, Frauen und Geschlechter-gerechtigkeit) sowie den Angestellten im Geschäftszimmer, dem Sekretariat und der Kassenverwaltung.
Neben der Realisierung der Beschlüsse des Studieren-denparlaments (SP) vertritt der AStA die Studierenden gegenüber der Hochschulleitung und der Öffentlichkeit. Außerdem werden verschiedene Dienstleistungen angeboten, so die kostenfreie Beglaubigung von Dokumenten, die Bereitstellung einer Biotüte und Hilfestellungen zu allen Themen von BAföG bis Coming-Out. Der AStA sitzt in der Mensa Nassestraße und ist täglich von 10 bis 17 Uhr Anlaufstelle für Fragen rund um Universität und Studium.

Gewählt wird der AStA jährlich vom Studierendenparlament, welches wiederum von der allgemeinen Studierendenschaft gewählt wird. Momentan gibt es 51 Sitze im SP, ab 2014 wird diese Zahl auf 43 Sitze reduziert. Aktuell sitzen die Grüne Hochschulgruppe (ghg), die Juso-Hochschulgruppe (Jusos), der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), die Piraten, die LUST und die LHG im SP – im AStA gibt es derzeit eine Koalition aus ghg, Jusos, LUST und Piraten. Der AStA-Vorsitz besteht zur Zeit aus der Vorsitzenden Alena Schmitz (ghg), der stellvertretenden Vorsitzenden Gina Jacobs (Jusos) und Jonas Janoschka (ghg).

Während des Semesters tagt das SP mindestens einmal im Monat in der Mensa Nasserstraße – die Sitzungen sind öffentlich und alle Studierenden haben Rede- und Antragsrecht. Zu den Aufgaben des SP gehören die Kontrolle über den AStA, Entscheidungen über die Verwendung der Gelder der Studierendenschaft und Diskussionen zu hochschulpolitischen Themen und das Fassen von Beschlüssen. Finanziert wird der AStA von allen Studierenden: Von jedem gezahlten Semesterbeitrag (im WS 13/14 waren das 248,32 Euro) gehen 10,50 Euro an den Allgemeinen Studierendenausschuss. Indem man über die Wahlen den eigenen Einfluss auf die Hochschulpolitik nutzt, kann man also ein Stück weit mitbestimmen, wofür das Geld eingesetzt wird. Wer nicht wählt, macht keinen Gebrauch von seiner Stimme – und kann so auch nicht mitreden.

Alle weiteren Infos rund um die Zusammensetzung, angebotene Hilfeleistungen und die Möglichkeit zur Mitwirkung sind abrufbar unter www.asta-bonn.de.
AStA Logo