Ein Stück weihnachtliches Skandinavien in Bonn

FEST DES LICHTES  Wahrscheinlich hat so manch ein Student im Winter einen weiß gekleideten Chor in der Adventszeit durch das Uni-Hauptgebäude ziehen sehen. Doch nicht alle wissen, dass sie dabei Zeugen eines skandinavischen Festes werden, das auch hier in Bonn seit Jahrzehnten zelebriert wird.

  ►  VON JACQUELINE FANK
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Für drei Groschen in die Oper

KULTURTICKET  Diesen November, zu Beginn der kalten Jahreszeit, wenn Hofgartenwiese und alter Zoll keine Option mehr für eine entspannte und günstige Abendgestaltung darstellen, bieten die „Drei- Groschen- Wochen“ eine günstige Möglichkeit für die Studierendenschaft die bunte Theaterwelt Bonns kennen zu lernen. Aber worum geht’s?

Beschlossene Sache

RUBRIK SP-BESCHLÜSSE  Das 38. Studierendenparlament hat erneut viele Dinge beschlossen. Wie immer sind unter den Beschlüssen alte Bekannte und einige Neuerungen – ausgewählte Beschlüsse stellen wir hier vor.

VON MAX DIETRICH

Das 38. Studierendenparlament beim debattieren (Foto: Max Dietrich / AKUT)

23.05.2016
Anerkennung der Abstimmung zur UniCard
Zwar wurde bei der Urabstimmung im Januar das nötige Quorum von 20 % nicht erreicht, die große Mehrheit der abgegebenen Stimmen sprach sich jedoch sowohl für die Einführung als auch für eine Beteiligung der Studierendenschaft an den entstehenden Kosten aus.

Mit diesem vom RCDS eingebrachten Antrag wurde das Ergebnis der Urabstimmung mit 8 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen angenommen.

23.05.2016
Mitveranstaltung der Demonstration gegen die Schließung der ZB MED
Das Studierendenparlament spricht sich für eine aktive Beteiligung der Studierendenschaft an der Demonstration gegen die Schließung der ZB MED aus und legitimiert die Bewerbung dieser durch den AStA.

Das Studierendenparlament entschied hier stellvertretend für die Gesamt-AStA-Sitzung. Die besagte Demonstration fand am 24.05.2016 statt.

23.05.2016
Kooperationsvertrag Freitisch mit dem Studierendenwerk
Die Studierendenschaft beteiligt sich mit bis zu 2500 Euro pro Semester an der Ausrichtung des Freitischs für Studierende in sozialen Härtefällen.

Der Freitisch richtete sich vormals an syrische Studierende, dieses Angebot wird jetzt auf alle bedürftigen Studierenden ausgeweitet.

23.05.2016
Veröffentlichung der Ausschussprotokolle
Die Sitzungsprotokolle der SP-Ausschüsse werden gleich den Sitzungsprotokollen des Studierendenparlaments online verfügbar gemacht.

Mit diesem Antrag soll die Ausschussarbeit deutlich transparenter werden, da deren Protokolle der Studierendenschaft nun besser zugänglich sind.

23.05.2016
Finanzantrag: AStA-Sportreferat: Minitrampoline
Das Studierendenparlament genehmigt 1514,80 Euro für die Anschaffung von zehn neuen Minitrampolinen.

Die Anschaffungen waren bereits von der Obleuteversammlung beschlossen worden und bedurften nun noch der Zusage durch das Studierendenparlament.

08.06.2016
Wahl AKUT-Chefredakteurin
Das Studierendenparlament wählt eine neue AKUT-Chefredakteurin.

Die neue Chefredakteurin heißt Linnéa Nöth. Sie löst Alexander Grantl ab, welcher vier AKUT-Ausgaben verantwortet hat.

08.06.2016
Haushaltsplan
Das Studierendenparlament beschließt den vom Finanzreferenten ausgearbeiteten Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2016/17.

Der Haushaltsplan entspricht im Wesentlichen dem letzten Nachtragshaushaltsplan.

08.06.2016
Deutsche Hochschulmeisterschaft Judo 2016
Um die Durchführung der Hochschulmeisterschaft Judo, die dieses Jahr in Bonn stattfindet, zu ermöglichen, unterstützt die Studierendenschaft diese mit 5000 Euro.

Die Hochschulmeisterschaft fand am 10. und 11. Dezember 2016 in der Hardtberghalle in Bonn statt.

06.09.2016
Kooperation mit La Familiär e.V.
Da es sich bei diesem Projekt formell nicht um eine KiTa handelt, kann nicht auf gängige Fördermittel zurückgegriffen werden. Das Projekt wird daher vom AStA Bonn unterstützt, diese Förderung wird nun fortgesetzt.

La Familiär bietet studierenden Eltern ein Betreuungsangebot für Kinder unter 3 Jahren.

19.10.2016
Förderung Wohnen für Hilfe
Der Vertrag der bisherigen, langjährigen Organisatorin des Projekts im AStA wird verlängert, um den Fortbestand und weiteren Ausbau zu ermöglichen.

Über das Projekt Wohnen für Hilfe haben wir in AKUT-Ausgabe Nr. 341 berichtet.

27.10.2016
Position zur Fachschaftswahlordnung
Das Studierendenparlament lehnt eine Änderung der Fachschaftswahlordnung ab. Diese sieht als bevorzugte Wahlmethode Direktwahl vor. Das SP möchte es Minderheiten ermöglichen, Antrag auf Listenwahl zu stellen.

Das Für und Wider der beiden Wahlsysteme läss sich nur schwer objektiv belegen. Die Fachschaftskonferenz bevorzugt Direktwahl, da diese weniger Aufwand bedeutet.

24.11.2016
Studieren ohne Grenzen
Mit der Bewilligung dieses Antrags unterstützt die Studierendenschaft zwei Veranstaltungen der Gruppe „Studieren ohne Grenzen“ mit insgesamt 170 Euro.

Studieren ohne Grenzen setzt sich für bedürftige Studierende aus Kriegs- und Krisenregionen ein. Die genannten Informationsveranstaltungen sind ein Filmabend und ein Abendessen.


Das Rektorat auf dem heißen Stuhl

FRAGERUNDE Am 23. Mai und 15. Juni stellten sich Rektor Prof. Hoch und Mitglieder des Rektorats den Fragen der Studierendenschaft. Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir hier zusammengefasst.

VON MAX DIETRICH

ONLINE-VORLESUNGEN
Gibt es das Bestreben, die Aufzeichnung und Bereitstellung von Vorlesungen im Internet zu verbessern?
Die Universität stellt mit dem Projekt „Veranstaltungsaufzeichnung und Live-Übertragung“ die nötige Infrastruktur auf eCampus bereit. Für die Aufzeichnung selbst gibt es mobile Lösungen. Die Entscheidung, diese Möglichkeiten zu nutzen, liegt jedoch bei Fakultäten. Eine allgemeine Ausstattung aller Hörsäle mit der nötigen Technik wird jedoch zunächst nicht stattfinden und hat in den Augen des Rektorats auch keine Priorität.

SCHLIESSUNG DER ZB MED
Wie steht das Rektorat zur Schließung der ZB MED?
In den Augen des Rektorats wäre ein Fortbestand der ZB MED wünschenswert. Allerdings kann die Universität auf die Leibniz-Gemeinschaft selbst keinen Einfluss nehmen und eine direkte Assoziation mit den Plakatkampagnen und Demonstrationen ist ihr auch nicht möglich.

RENOVIERUNG
Wie steht es mit der Renovierung des Poppelsdorfer Schlosses?
Ist der Einbau einer Kuppel (Bericht in AKUT-Ausgabe Nr. 340) realistisch?
Das Problem im Fall des Poppelsdorfer Schloss ist, dass man dieses schon vor einiger Zeit an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (kurz BLB) weitergegeben hat. Man muss sich so nicht um Belange wie den Brandschutz kümmern, hat aber auch wenig Einfluss über Angelegenheiten wie die Restaurierung. Beim BLB gibt es kaum Bestreben, in die Liegenschaften zu investieren, auch die dazu nötige Kooperation von Finanz- und Wirtschaftsministerium des Landes NRW macht schnelle Lösungen unwahrscheinlich.
Was den Plan von Frank Asbeck hinsichtlich des Einbaus einer Glaskuppel angeht, ist man beim Rektorat skeptisch. Zum einen ließe sich eine öffentliche Nutzung des Schlosses kaum mit dem Lehr- und Forschungsbetrieb vereinbaren, zum anderen stellen sich in Sachen Statik und Denkmalschutz schwerwiegende Bedenken.

BASIS
Was wird getan, um die vielen Probleme von BASIS zu beheben?
Viele Punkte, die von der Studierendenschaft kritisiert werden, etwa das korrekte Einpflegen der Raumnutzung, liegen in der Verantwortung der Studiengangsmanager. Die Qualität ist hier von Fakultät zu Fakultät sehr verschieden. Es gibt kein Bestreben, die Dozenten zur Nutzung des Systems zu verpflichten, jedoch steigen die Nutzerzahlen unter anderem durch das Angebot von Schulungen stark an.

BIBLIOTHEK
Welche Pläne hat die Universität für die Bibliothek der Philosophischen Fakultät, nachdem der geplante Neubau auf dem Gelände des Viktoriakarrees gescheitert ist?
Das Rektorat bespricht hier gerade verschiedene Optionen mit allen Beteiligten. Die erste ist ein Neubau an anderer Stelle, was jedoch bis zu zehn Jahren dauern könnte. Die zweite wäre die Anmietung geeigneter Gebäude, was jedoch aus statischen Gründen schwierig ist. Die dritte und wahrscheinlichste Option ist der Umzug in das Erdgeschoss des Hauptgebäudes, wozu jedoch andere Bereiche ausziehen müssten. Dies könnte man im Zuge einer abschnittsweisen Renovierung des Hauptgebäudes erreichen, indem die jeweiligen Bereiche dann ihre Räume mit denen der Bibliothek tauschen.

Meinungsbild & Stimmungsbild

Meinungsbild

Politisches Wasserlassen

Sitzungen des Studierendenparlaments (SP) sind häufig von Alkohol und Klamauk geprägt. Man ist schließlich unter sich, denn diese Abende unter zwanghaft Engagierten tut sich kein Unbeteiligter freiwillig an. Vorläufiger Höhepunkt: die Berichtssitzung des SP, auf der sich die Studentische Selbstverwaltung eigentlich besondere Mühe bei ihrer Selbstdarstellung geben wollte. Die Stimmung war derart ausgelassen, dass ein schlüpfrig-angetrunkener Jan Bachmann (Foto) irgendwann mit dem Funkmikrofon auf die Toilette verschwand und die Akustik seines Geschäfts – beeindruckend in Dauer und Volumen – in den Saal übertrug. Dass sein Beitrag an diesem Abend vergleichsweise viel Substanz hatte, ist bedauerlich für das Studierendenparlament. Jedoch ist Jan nicht der einzige Spitzenpolitiker mit ungeniertem Austritt: Auch Gregor Gysi (Linke) übertrug jüngst einen Pissoir-Besuch per Funkmikro in eine Podiumsdiskussion. Wie Gysi fährt Jan gern politisch klare Kante: Vor kurzem verließ er die Jusos und schloss sich der LUST an. Denn mit politischen Überzeugungen scheint es wie mit der eigenen Blase: Wenn der Druck zu groß wird, sollte man austreten.

Text/Foto: Torben Klausa

Stimmungsbild

Auf der Berichtssitzung wurde aus den verschiedensten AStA-Referaten und Gremien der Verfassten Studierendenschaft berichtet. Nach ausgiebiger Diskussion um einen BAStA-Artikel von Jan Bachmann (links im Bild) zwischen Vertretern des RCDS, dem AStA-Vorsitz und dem Autor höchstselbst (oben im Bild) konnten auch noch unter anderem die Referentinnen und Referenten fast aller AStA-Referate aus ihrer Arbeit berichten. Weiter ging es mit Berichten aus Gremien wie dem Senat und Fakultätsräten. In besonders stimmungsvoller Atmosphäre durfte Sven Zemanek berichten, was in letzter Zeit auf der Fachschaftenkonferenz beschlossen und erarbeitet worden war. Der Grund für das schummrige Ambiente: Das Saallicht war kurzzeitig ausgefallen. Zur heiß ersehnten AStA-Wahl kam es an diesem Tag nicht mehr, denn die Berichte hatten den Großteil der verfügbaren Zeit aufgebraucht, und dann wollten auch noch diverse Anträge behandelt werden. Die Wahl wurde dann eine Woche später nachgeholt.

Text: Sven Zemanek/Foto: Ronny Bittner

Arbeit im STW-Verwaltungsrat

Studentische Vertretung aktiv

Welche Aufgaben erfüllt der Verwaltungsrat des Studentenwerks Bonn (STW)?

Das Studentenwerk selbst erfüllt zahlreiche Aufgaben. Zu diesen gehören auch die Beköstigung in den Mensen, das Betreiben der Wohnheime und die Durchführung des BAföG.
Der Verwaltungsrat ist dabei sozusagen das „Kontrollgremium“ des Studentenwerkes, welches unter anderem die Satzung und die Beitragsordnung erlässt und ändert, Beschluss über den jährlichen Wirtschaftsplan fasst und die Tätigkeit der Geschäftsführung hinsichtlich der Grundsätze der Finanzierung und Wirtschaftsführung überwacht. Wir beide sind dabei insbesondere dafür zuständig, die Interessen der Studierenden innerhalb des Gremiums zu vertreten. Diese sind vielfältig und reichen von der Beibehaltung angemessener Preise in den Mensen über die Schadstoffsanierung in den Wohnheimen und über die schnelle Bearbeitung der Bafög-Anträgen bis hin zu kleinen Dingen wie der Errichtung von Fahrradständern vor den Wohnheimen.

Wie setzt sich der Verwaltungsrat zusammen?

Dem Verwaltungsrat gehören drei Studierende an: Wir beide für die Bonner Studierenden und Christoph Engels für die Studierenden der Hochschule Rhein Sieg, die ebenfalls per Gesetz dem Zuständigkeitsbereich des Bonner Studentenwerks zugewiesen wurde. Weiterhin gehören dem Verwaltungsrat ein Mitglied einer Hochschule im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerks, eine Bedienstete des Studentenwerks, eine Person mit einschlägigen Fachkenntnissen oder Berufserfahrung auf wirtschaftlichem, rechtlichem oder sozialem Gebiet und ein Mitglied des Rektorats oder des Präsidiums einer Hochschule im Zuständigkeitsbereich an.
Diese Zusammensetzung kann jedoch zukünftig durch die anstehende Änderung des Studentenwerksgesetzes modifiziert werden.

Welche wichtigen Projekte stehen zukünftig an?

Es gibt zahlreiche wichtige Projekte, die zukünftig ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit verlangen. Exemplarisch kann man an dieser Stelle die Schadstoffsanierung in den Wohnheimen, den Bau des Wohnheimes Tannenbusch 2, die anstehende Sanierung der Mensa Poppelsdorf und die zukünftige Nutzung des „KMK-Gebäudes“, gegenüber der Mensa in der Nassestraße, nennen.

Wie kann man Kontakt zur studentischen Vertretung im Verwaltungsrat des STW aufnehmen?

Zunächst besteht die Möglichkeit uns über Facebook anzuschreiben. Bis dato wurden Anliegen auch über Mitglieder des Studierendenparlamentes an uns herangetragen.

Mehrwegbecher und Wasserspender

Der neue AStA-Vorsitz will konkrete Projekte umsetzen

Die Neuen sind da: Jonas, Nicolas und Lukas sind in den AStA-Vorsitz gewählt. „Auf Augenhöhe“ wollen sie arbeiten, „an die Arbeit des alten Vorstands anknüpfen“. Haben die drei mehr zu bieten als öde Phrasen?

Was kann der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) schon ausrichten? Die Sinnfrage der studentischen Selbstverwaltung reicht von mageren 13 Prozent Wahlbeteiligung bis zu einem Bekanntheitsgrad des AStA, gewissermaßen die Regierung der Bonner Studierendenschaft, der kaum über die hochschulpolitisch Aktiven hinaus geht. Dabei arbeitet das AStA-Team an vielen kleinen Projekten für die Bonner Studierenden – sei es mit einer eigenen Fahrradwerkstatt oder Initiativen gegen die Bonner Wohnungsnot. Nach den Wahlen zum Studierendenparlament Anfang des Jahres hat der AStA nun einen neuen Vorsitz. Und Jonas Janoschka (Grüne) sowie seine Stellvertreter Nicolas Hensel (Jusos) und Lukas Nüse (Piraten) wollen mit konkreten Projekten ihre Spuren im Amt hinterlassen.
„Man kann ganz viel und ganz tolles bewirken“, sagt Jonas über seine Tätigkeit als AStA-Vorsitzender. Etwa mit dem Projekt „Wohnen für Hilfe“, mit dem Studierende auf Wohnungssuche bei hilfsbedürftigen Menschen untergebracht werden sollen. Das Konzept hatte Jonas‘ Vorgängerin im Amt, Alena Schmitz, begonnen – der neue Vorstand will, dass es in seiner Amtszeit „ordentlich funktioniert“, sagt Jonas. Außerdem will Jonas sich mit seinem Team für kostenlose Wasserspender in den Mensen einsetzen. Ein Konzept, das, wie Jonas betont, „in Frankreich total üblich ist“. Hier sei der AStA bereits im Gespräch mit dem Studentenwerk, die Zusammenarbeit laufe ordentlich: „Die gehen gern auf unsere Ideen ein, wenn sie die auch nachvollziehen können.“ Außerdem sollen nach Möglichkeit Mehrwegbecher für den Kaffee in den Cafeterien angeboten werden. Alles keine Mammutprojekte, dafür „alles im Rahmen der Möglichkeiten“, sagt Jonas.
Im Endeffekt sei die Arbeit im AStA-Vorsitz eben doch eine „Verwaltungsaufgabe“, sagt Nicolas. Dass in der jetzigen Amtszeit ausschließlich Herren diese Aufgabe übernehmen, liegt ihnen zufolge schlicht daran, dass niemand sonst für diesen Posten Interesse ausgesprochen habe oder die Kandidatinnen schlicht zu unerfahren gewesen seien, erklärt Jonas: „Man kann nicht aus heiterem Himmel AStA-Vorstand werden.“
Ein Problem bei der Besetzung solcher Ämter sei häufig, dass im Bachelor-Master-System wenige die Zeit hätten, sich dauerhaft in den Gremien zu engagieren, sagt Jonas. „Es geht sehr viel Zeit drauf“, stimmt Nicolas zu, der sich selbst als „nicht so den großen Langzeitstudenten“ bezeichnet. Deshalb will das neue Vorstandsteam auch daran arbeiten, mehr Kommilitoninnen und Kommilitonen für studentisches Engagement zu begeistern. Wer Lust habe, eigene Ideen für die Bonner Studierenden zu verwirklichen, werde mit offenen Armen empfangen. Und im nächsten Jahr, so hofft der Vorstand, sieht dann auch das Geschlechterverhältnis wieder ausgeglichener aus.

Goodbye, goodbye, auf Wiedersehen

AStA-Königin dankt ab

Jemand geht und jemand kommt: „Circle of Life“, sagt Elton John. „AStA-Wahl“, sagt die Hochschulpolitik und bestätigt bei den im Mai durchgeführten Wahlen Jonas Janoschka als neuen ersten AStA-Vorsitzenden. Damit verabschiedet sich Alena Schmitz von der Grünen Hochschulgruppe nach fast zwei Jahren aus dem Amt.

Als Mitglied der Grünen Hochschulgruppe (ghg) ist Alena nach drei Monaten als Stellvertretende AStA-Vorsitzende unter Jakob Horneber im August 2012 erstmals zur Vorsitzenden gewählt worden. Dazu beizutragen, „die studentische Verwaltung am Laufen zu halten, den Studierenden zu helfen und ihnen zu zeigen, dass der AStA für etwas gut ist“, war von Anbeginn an Motivation für ihre Bemühungen.
Als größte Schwierigkeit hat Alena dabei immer die Unkenntnis vieler Studierender bezüglich der Strukturen und dadurch auch hingehend der eigenen Möglichkeiten empfunden. Dass dies vielen hochschulpolitischen Institutionen ähnlich ergeht, ist ihr dabei bewusst. Ebenso, dass dies die Arbeit des AStA maßgeblich verkompliziert. Diese Feststellung hat sie auch bereits zu Beginn der vergangenen Amtszeit getroffen: „Man kann oft beobachten, dass Studierende sich durch etwas gestört fühlen, aber nicht wissen, dass sie etwas dagegen unternehmen können.”
Außerdem beschreibt sie, dass auch bei Professoren Ressentiments gegen die Studierendenvertretung bestehen, besonders bei denen, „die Studierende allgemein für das Übel der Universität halten“.

Im Rückblick auf die Zeit im AStA-Vorsitz sieht Alena besonders die Fahrradwerkstatt als Highlight an. „Wer hätte gedacht, dass sie dann doch irgendwann fertiggestellt wird?“, so Alena in Erinnerung an die vielen Schwierigkeiten, die eine Inbetriebnahme immer wieder verzögerten. Ihr Fazit fällt daher umso freudiger aus: „Jetzt läuft sie ganz wunderbar!“ Trotz solcher Erfolge hat sich Alena bewusst gegen eine erneute Kandidatur entschieden. Sie habe das „jetzt lang genug gemacht, möchte mal raus aus der Verantwortung“; schließlich wolle man auch mal wieder etwas anderes machen. Aufgrund der vielen organisatorischen Aufgaben sei es im Vorsitz manchmal schwierig, sich rein inhaltlichen Aufgaben zu widmen. Umso mehr freut sie sich nun auf die Arbeit im Öffentlichkeitsreferat. Bei allem Engagement zeigt sie sich aber auch ganz menschlich: „Ich versuche natürlich auch, mich mal auf mein Studium zu konzentrieren.“

Man sagt, „das Amt lehrt den Mann“. Dass dies auch für Frauen gilt, hat Alena an sich selbst erlebt: „Ich weiß jetzt, wo man bei Problemen ansetzen muss und an wen man sich wenden kann. Und wenn etwas mal nicht funktioniert, sind teilweise eben die Strukturen dahinter schuld – die man ja theoretisch ändern kann. Es gibt Ansprechpartner und viele Menschen an der Universität, die sich mehr Kontakt und Informationen von den Studierenden wünschen, eben nicht nach dem Motto ‚Augen zu und durch‘ im Studium, sondern mit Rückmeldungen und Evaluationen.“

Traurig über das Ende der Amtszeit ist Alena nicht: „Bevor sich das noch fest fährt”, freut sie sich lieber auf neue Aufgaben.
Dem Vorsitz um Jonas Janoschka wünscht Alena vor allem eines: Konstruktivität. „Ich wünsche ihnen, dass sie sowohl die Arbeit untereinander als auch die Zusammenarbeit mit anderen – im SP, mit den Gremien, der Uni und dem STW – konstruktiv gestalten können.“