Heiraten und Familie während des Studiums
Beratungsstellen der Universität
Beratungsstelle „Studieren mit Kind“ des AStA der Uni Bonn
Gleichstellungsbeauftragte der Uni Bonn
Uniservice-Büro für Eltern (USE)
Andere Beratungsstellen
Doula e.V. – Geburtsthaus Bonn
Hebammenzentrum Rhein-Sieg/Bonn
Katholische Beratungsstelle für Ehe-, Familie- Lebensfragen
Pro Familia – Beratungsstelle Bonn
Elterntelefon: 0800 / 111 0 550
Das Elterntelefon ist ein bundesweites telefonisches Gesprächs-, Beratungs- und Informationsangebot. Es bietet schnelle, kompetente und anonyme Hilfe bei allen Fragen zum Thema Erziehung. Das Elterntelefon ist kostenlos in ganz Deutschland aus dem Festnetz und vom Mobiltelefon aus erreichbar. Die Servicezeiten sind:
Mo – Fr von 9:00 – 11:00 Uhr
Di und Do von 17:00 – 19:00 Uhr
Familienplanung während des Studiums
Wie viele verheiratete Studenten gibt es?
Zunächst stellt sich die Frage danach, wie viele Studenten überhaupt schon verheiratet sind. Schließlich sieht man ihnen das meistens nicht direkt an.
Gemäß der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks von 2009 sind die Studenten in der Mehrzahl unverheiratet, leben aber in einer festen Partnerschaft (52 %). Allerdings sind nur etwas weniger als die Hälfte der Studenten aber sogar fast zwei Drittel der Studentinnen (62 %) in einer festen Beziehung. Es zieht sich durch alle Altersgruppen der Studenten, dass Frauen häufiger in einer festen Partnerschaft leben als Männer.
Insgesamt sind aber nur 4 % der Studenten und 5 % der Studentinnen bereits während des Studiums verheiratet. Angesichts des Durchschnittsalters von 23, 8 Jahren bei Studentinnen und 24,5 Jahren bei Studenten verwundert dies aber nicht. Die Relation von Alter und Familienstand zeigt sich besonders eindeutig dadurch, dass bei den postgraduierten Studenten bereits ein Sechstel verheiratet ist. Insgesamt heiraten weibliche Studenten aber schon in jüngerem Alter als die männlichen Kommilitonen. Die Anzahl der verheirateten Studenten hat sich von der letzten Sozialerhebung 2006 nicht verändert.
Wie viele Studierende mit Kind gibt es?
Nicht ganz im Einklang damit steht jedoch, dass im Erststudium bereits 5 % mindestens ein Kind haben, 6 % der Frauen sowie 4 % der Männer. Es haben also insgesamt etwas mehr Studenten Kinder als verheiratet sind. Die beiden Zahlen korrelieren jedoch nicht unbedingt miteinander. Es sind nämlich nur etwas mehr als die Hälfte (51 %) der Studierenden mit Kind auch verheiratet. Im Vergleich zu der letzten Sozialerhebung 2006 ist die Anzahl der Studierenden mit Kind um 2 % gesunken. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass auch das durchschnittliche Studienalter von 2006 bis 2009 gesunken ist. Allerdings kann auch die Verdichtung des Studiums ein weiterer Grund sein. Diese macht das ohnehin schon schwierige Studieren mit Kind noch um einiges komplizierter.
Studiensituation verheirateter Studenten
Verheiratete Studenten verbringen ihr Studium im Grunde genommen genauso wie nicht verheiratete Studenten. Allerdings kommt es bei ihnen Verhältnismäßig häufiger vor, dass sie sich auch schon während des Studiums für ein Leben mit Kindern entscheiden. Bis dahin studieren sie durchschnittlich genauso schnell und erfolgreich wie ledige Studenten. Bei Studenten ohne Kind steht für 50 % das Studium im Lebensmittelpunkt. Für 45 % ist das Studium ein wichtiger Bestandteil des Lebens und nur für 5 % steht das Studium im Hintergrund. Man kann also sagen, dass sich die meisten Studenten ohne Kind voll oder hauptsächlich auf ihr Studium konzentrieren.
Studiensituation von Studenten mit Kind
Bei Studierenden mit Kind sieht die Situation ganz anders aus. Nur für 26 % der Studenten mit Kind bildet das Studium den Mittelpunkt ihres Lebens. Für 55 % der studierenden Eltern ist das Studium gleich wichtig wie andere Dinge. Immerhin 19 % der Studierenden mit Kind sagen, dass ihr Studium eher im Hintergrund steht. Die Unterschiede zwischen Studierenden mit Kind und ohne lassen sich vor dem Hintergrund einer anderen Studien- und Alltagsintegrität leicht erklären. Neben der Erziehung eines Kindes ist es deutlich schwerer das Studium noch in den Lebensmittelpunkt zu stellen. Die Zeit eines Tages ist begrenzt und muss bei einem Studium mit Kind zwischen Erziehung und Studium aufgeteilt werden.
Es gibt allerdings auch noch Unterschiede zwischen studierenden Vätern und Müttern. Während für 34 % der Väter das Studium noch im Mittelpunkt ihres Lebens steht, gilt dies nur noch für 23 % der Mütter. Gleichzeitig sehen auch mehr Frauen mit Kind (19 %) ihr Studium als hintergründig an als Männer (16 %). In diesen Zahlen spiegeln sich immer noch die traditionellen Rollenbilder von Männern und Frauen wider.
Aufgrund der anderen Setzung von Prioritäten brauchen Studierende mit Kind häufig deutlich länger für ihr Studium. Studierende mit Kind, die ein Erststudium absolvieren, sind bei dessen Abschluss durchschnittlich 31 Jahre alt und damit etwa 7 Jahre älter als ihre Kommilitonen ohne Kind. Sie unterbrechen außerdem deutlich häufiger ihr Studium (40 % bei Studierenden mit Kind vs. 9 % bei Studierenden ohne Kind) oder wechseln den Studiengang (27 % vs. 19 %). Eine Studienunterbrechung dauert bei Studierenden mit Kind durchschnittlich vier Semester an. Frauen unterbrechen deutlich häufiger das Studium als Männer. Das liegt vor allem an der Schwangerschaft selbst und der Kindererziehung, die vor allem von den Studentinnen übernommen wird.
Problematisch ist für viele Studierende mit Kind auch die finanzielle Situation. So geben viele als Grund für einen Studienortwechsel die niedrigeren Lebenshaltungskosten an. Außerdem sind viele Studierende mit Kind neben dem Studium laufend erwerbstätig (77 % der Männer, 51 % der Frauen). Der große Unterschied zwischen den Müttern und Vätern ist auf die unterschiedliche Aufteilung zwischen Kindererziehung und finanzieller Sicherung zurück zu führen.
Insgesamt gestaltet sich das Studium mit Kind also laut den Statistiken als deutlich schwieriger.
